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Permakultur-Wiese

Vorbild Natur

Die Permakultur-Wiese ähnelt vom Konzept her einem Waldgarten. „Waldgarten“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Gartenformen, die sehr unterschiedlich aufgebaut sind und bewirtschaftet werden. Gemeinsam ist ihnen, dass die jeweiligen Gartenkonzepte Bäume und Sträucher integrieren, die räumlich und ökologisch-funktional eine große Rolle spielen. Die Permakultur-Wiese in Gödenroth lehnt sich an moderne Waldgarten-Konzepte der Permakultur-Bewegung in den gemäßigten Breiten an.

Der größte Teil der Fläche besteht aus einer extensiv genutzten, artenreichen Wiese. Aus ökologischer Sicht dient sie als Trittstein eines Biotopverbundes der Hunsrücker Bergwiesen. Aus pädagogischer Sicht kann den Besucherinnen und Besuchern der Gödenrother Gärten eine artenreiche Wiese präsentiert werden. Vor allem die Kundinnen und Kunden der Pferde-Abteilung können hier eine kräuterreiche Wiese erleben, die hochwertiges Futter für Pferde bereitstellt - im Gegensatz zu den artenarmen Fettwiesen, von denen das meiste Heu stammt, das Pferde zu fressen bekommen. Aus gartenpraktischer Sicht schließlich dient das Heu der Wiesen als Mulchmaterial für die "waldgärtnerisch" genutzten Bereiche der Permakultur-Wiese.

In einem Waldgarten bilden i. d. R. Obst- und Nussbäume sowie Beerensträucher das „holzige Grundgerüst“ des Gartens. In den Traufbereichen der Gehölze werden nutzbare Stauden kultiviert, die mit diesem Standort (Halbschatten, Wurzelkonkurrenz) gut klarkommen. Kletterpflanzen nutzen die Baumstämme als Kletterhilfe. Wichtig für den Anbau von Gemüsekulturen sind die Randbereiche zwischen den Bäumen und Sträuchern. Im Waldgarten wird wenig bis gar nicht gegraben, dafür sehr viel gemulcht. Ein weiteres wichtiges Merkmal von Waldgärten sind vielfältige Biotopstrukturen (Totholzhaufen, Trockenmauern, Teiche etc.). Ökologisches Vorbild sind halboffene Waldlandschaften mit einer Vielzahl von Saumbiotopen.

Diese Gartenform weicht in der Art der Bewirtschaftung sehr stark von klassischen Gartenformen ab, ohne dabei weniger ertragsorientiert zu sein: Er orientiert sich sehr konsequent an natürlichen Ökosystemen und lässt ein hohes Maß an natürlicher Dynamik zu, die klassische Abgrenzung von Beeten löst sich auf, alles wächst „durcheinander“ genau dort, wo es dem entsprechenden Mikro-Standort entspricht, auf Bodenbearbeitung wird so gut wie komplett verzichtet (was auch eine nicht zu unterschätzende Arbeitserleichterung bedeutet!).