PerNaturam Boden und Kompost

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Kompostieren im Garten

Es wird was draus!

Zum Kompostieren brauchen Sie möglichst zwei Kompostbehälter. Stellen Sie diese am besten an einen halbschattigen Platz. Ein bisschen Sonne fördert die Erwärmung, bei zu viel Sonne dagegen trocknet der Kompost leichter aus. Außerdem sollten die sonnigen Standorte im Garten den Beeten vorbehalten sein. Aber keine Bange: Auch wenn der Kompost ganz im Schatten oder ganz in der Sonne steht, das Kompostieren wird gelingen.

Kompostbehälter sollten immer Bodenanschluss haben, also nicht auf befestigten Flächen stehen, damit Bodenlebewesen einwandern und wieder in den anstehenden Boden zurückkehren können.

Der optimale Kompostbehälter sollte luftdurchlässig, aber nicht allzu offen sein, damit Wasser im Material gehalten wird. Dass das Kompostmaterial austrocknet und damit der Verrottungsprozess zum Erliegen kommt, sieht man häufig bei Gitterkompostern aus verzinktem Stahl, die aber ansonsten gut als Kompostbehälter geeignet sind. Die sogenannten "Schnellkomposter" sind aus Kunststoff - ein Material, das im Garten möglichst vermieden werden sollte. Ideal sind Holzbehälter. Allerdings sollte das Holz unbehandelt sein und auch nicht kesseldruckimprägniert, wie es bei vielen Billigangeboten der Fall ist. Wichtig ist, dass sich eine Seite des Kompostbehälters zum Entnehmen des Materials öffnen lässt. Aber auch ganz ohne Behälter lässt sich kompostieren: auf dem guten alten Komposthaufen.

Die Natur verwertet alles organische Material, auch Essensreste, Fleisch, Fisch, Knochen, Zitrus- und Bananenschalen, Unkraut und kranke Pflanzenteile, Rasenschnitt, Herbstlaub und Hühnermist! Das Einzige, was definitiv nicht in den Kompost gehört, sind Metalle, Kunststoffe und Pestizide (z. B. an behandelten Fruchtschalen). Alles andere ist eine Frage der "Nebenwirkungen": Wenn ich Essensreste, Fleisch oder Fisch in den Kompost werfe, freuen sich nicht darüber nur die Regenwürmer, sondern auch Ratten und andere Wildtiere. Wenn ich die Fruchtstände von unerwünschten aussamenden Pflanzen (z. B. Löwenzahn, Gänsedistel) oder die Wurzelteile von unerwünschten Pflanzen, die sich auch über die Wurzeln vermehren (z. B. Giersch, Quecke, Zaunwinde) in den Kompost werfe, hole ich mir unter Umständen im Folgejahr ein Unkrautproblem in Beete, in denen ich vorher keins hatte. Und Krankheitserreger wie die der Krautfäule oder der Kohlhernie überleben selbst hohe Rottetemperaturen. Aber es ist kein Drama, wenn so etwas dann doch mal auf dem Kompost landet. Der Kompost wird deswegen nicht unbrauchbar.

Niemand muss ein Jahr lang alles sortenrein sammeln, um danach eine perfekte Kompostmiete aufzusetzen. Alles kann jederzeit auf den Kompost: Selbst wenn Sie im Sommer viel Rasenschnitt haben, können Sie ihn komplett auf den Kompost werfen - es sei denn, sie brauchen ihn zum Mulchen oder für eine Pflanzenjauche. Es wird zwar zuerst schimmeln, dann "gammeln" (durch den austretenden Pflanzensaft bildet sich ein sauerstoffarmes Milieu, in dem anaerobe Zersetzungsprozesse stattfinden), aber dann verwandelt sich auch dieses Material in schönen Kompost.

Gerade wenn Sie dicke Schichten des gleichen Materials im Kompost haben, sollten Sie ihn, bevor Sie ihn nutzen, einmal umsetzen, damit sich die unterschiedlichen Materialien gut durchmischen. Dazu dient der zweite Kompostbehälter. Hier darf der Kompost den Rotteprozess in Ruhe beenden, während in dem geleerten Behälter der neue Kompost aufgesetzt wird.

Der Verrottungsprozess hat zu Anfang eine relativ kurze, sehr heiße Phase, dann kühlt das Material ab und die Regenwürmer kommen. Wenn die Würmer im Material wieder weniger werden, ist der Kompost gebrauchsfertig.

Kompostzusätze ("Beschleuniger") oder zugekaufte Regenwürmer ("Kompostwürmer") braucht man nur, wenn man seinen Kompost optimieren möchte. Denn mit dem Kompostieren ist es wie mit dem Singen: Singen kann jeder, aber Kunst wird es erst, wenn man viel übt! Kompostieren kann auch jeder, aber wenn man die Nährstoffverluste minimieren, und die Huminstoffbildung maximieren möchte, dann gehört mehr dazu. Die Veredelung von natürlichen Abfallstoffen zu wertvollem Dünger ist ein faszinierendes Naturwunder. Das "Kompostfieber" wird auch Sie irgendwann packen, wetten?!

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